Informationen Salicylat-Intoleranz/ Samter Trias

Einführung

 

Im klinischen Medizinstudium, in der Fort-und in der Weiterbildung ist die Salicylatintoleranz (SI)

kaum vertreten.

Es handelt sich aber keineswegs um eine seltene oder harmlose Erkrankung. Salicylate kommen in allen 

Lebensmitteln vor.

Bei den Betroffenen zeigt sie sich in unterschiedlichen Erscheinungsformen und wechselnder Ausprägung.

Die Beteiligung von Zellen verschiedener hämatopoetischer Linien bildet die Grundlage für das Verständnis des umfassenden Komplexes.

 

 

Vom Symptom zum Syndrom zur Erkrankung

 

Die SI blieb lange unerkannt. Der Grund dafür war die in nur geringen Mengen erfolgende Aufnahme von Salicylsäure mit der Nahrung. Erst die spätere Entwicklung einer Verbindung, die große Mengen an Salicylat enthielt und von Ärzten im Alltag häufig verordnet wurde, führte zur Entdeckung der Intoleranz.

 

 

 

Was sind Salicylate?

 

Salicylsäure und ihre Salze, die Salicylate, sind Naturstoffe, die in allen Lebensmitteln enthalten sind. 

Auch viele Medikamente und Pflegeprodukte nutzen diesen Wirkstoff. 

 
Bei einigen Menschen kommt es nach der Einnahme von Salicylaten zu leichten bis schwerwiegenden Folgen.
Im schlimmsten Fall kann ein anaphylaktischer Schock die Folge sein.
Diesen habe ich im Jahre 2005 zum Glück überlebt!
Ich war zum Thema auf einem Ärztevortrag der ASS- Intoleranz in München.
Vielen Dank an Dr. Ziss und Dr. Gerz für die neuen Erkenntnisse.
 
 
Histamin, Salicylat Intoleranz und die Mastzelle
 
„ Auffallend ist die Häufung von Intoleranz-Erscheinungen auf verschiedene im erweiterten Sinne funktionsverwandte Substanzen.
Dabei sticht das gemeinsame Auftreten von Histamin- und Salicylat-Intoleranz hervor. 
Eine Brücke zur Erklärung liefert die Mastzelle.“
Quelle: Prof. HW Baenkler, Uni Erlangen, Dustri Verlag 2019, Seite 36
„ Immer mehr stellt sich in der klinischen Praxis heraus, das v.a. die erworbenen AI-Fälle praktisch alle auch eine mehr oder 
weniger starke Histamin-Intoleranz ( HI) haben.“
Dr. Ziss Arzt für Hals-Nasen- Ohrenheilkunde, Allergologie und Dr. Wolfgang Gerz München
Auf diesen Seiten werde ich ebenfalls aus dem Buch von Prof. Hanns- Wolf Baenkler zitieren.
Ich danke allen drei Ärtzen für die freundliche Unterstützung. 
Es gibt eine angeborene und erworbene Intoleranz. Die Diagnose erweist sich heute noch als schwierig. 
Obwohl die ASS-Intoleranz seit über 100 Jahren bekannt sein müsste, wird sie in der Medizin nicht angemessen wahrgenommen. Die Erkrankung manifestiert sich bevorzugt an Grenzflächen wie Schleimhaut, Haut und Gefäßsystem.
Salizylate bewirken im Organismus eine Verschiebung im Stoffwechsel der Arachidonsäure.
 
 
 
 

Anamnese


Der überragende Stellenwert der Anamnese bei der Salicylat Intoleranz beruht auf deren systemischen Charakter in einem noch wenig erschlossenen Gebiet, welches derzeit ohne Alltagsparameter auskommen muss. 
Auf die  freie Schilderung der Beschwerden sollten gezielte Fragen zur Präzisierung des Kontakts mit Salzylaten und wesensverwandten Stoffen ( Nahrungsmittel, Kosmetika, Medikamente) folgen. 
Konditionierende andere Ursachen (z.b. banale, latente, chronische Infekte, erschöpfende körperliche Tätigkeit, Stress beliebiger Art) sind ebenso wichtig wie der Ablauf( rasch oder spät nach Kontakt) oder die Reihenfolge der Beschwerden.
Nicht zu vergessen ist bei Frauen periodisches Auftreten im Zusammenhang mit dem Zyklus oder Veränderungen während der Schwangerschaft. Selbst ähnliche Beschwerden bei blutsverwandten Angehörigen, sogar an anderen Körperbereichen, sind bedeutsam.
Die Anamnese ist kurz und eindeutig bei zweifelsfreier Einordnung ( z.b. mehrfach Anfallsasthma nach Einnahme von ASS).
Selbst da verwirrt, wenn dies nicht immer der Fall ist. Dann liegt möglicherweise ein Summationseffekt vor, wenn etwa bei einem Infekt salizylathaltige Schmerzmittel eingenommen worden sind.
Auszüge aus dem Buch von Prof. Hanns Wolf Bänkler

Mastzellaktivierungserkrankung

Definitionskriterien für das primäre systemische Mastzellaktivierungssyndrom

Hauptkriterium

Beschwerdekonstellationen, die die Folge einer pathologisch gesteigerten Mastzellaktivierung ist.
( Mastzellmediatorfreisetzungssyndrom)

Diagnosebogen von Professor Molderings, Uni Bonn

Quelle aus dem Buch von Prof. Hanns Wolf Bänkler



WAS SIND MASTZELLEN?

Mastzellen sind Zellen unseres Immunsystem, die im Zellkörper über viele Granula, kleine mit Botenstoffen gefüllte Bläschen verfügen.
Sie sind unter den Immunzellen in so weit einzigartig, weil sie im Knochenmark aus pluripotenten, hämatopoitischen Stammzellen entwickeln, dann aber als unreife Vorläuferzellen das
Knochenmark verlassen und über den Blutstrom in alle vaskularisierten Organe und Gewebe des Organismus einwandern.

Reife Mastzellen in den Geweben können sich bis zu 16 mal teilen und weisen neben den Nervenzellen des Gehirns mit einigen Jahren bis zu Jahrzehnten die längste Lebensdauer von allen Körperzellen auf,eine Eigenschaft, die unter anderem  auf eine kontinuierliche Präsenz von SCF (Stammzellfaktor) zurückzuführen ist. 
Literatur
(Moon TC, St Larent CD, Morris KE, Marcet C,Yoshimura T. Sekar Y, Befus AD, 
Advances in mast cell biology:new understanding of heterogeneity and function. Mucosal Immunol.2010;3:111-128)

Buch
Salicylat-Intoleranz
Professor Dr.med.emer.Hanns-Wolf Baenkler
ISBN 978-3-87185-525-2

Weiterführende Informationen 
MCAS Hope e.V

www.mcas-hope.de

VEREIN VAEM
www.vaem.eu

 

Inzwischen gibt es ein neues Buch von Prof. Baenkler und Prof. Molderings

 

Vielen Dank an Prof. Baenkler und Prof. Molderings!

 

Nun hoffe ich, dass sich die Ärzte endlich mit dem Thema beschäftigen. Auch die Patienten mit dieser Erkrankung sich nicht weiter  Kommentare anhören müssen, wie z. B. : Das ist aber eine seltene Erkrankung!

Oder einem keinen Glauben geschenkt wird, wenn man als Patient besser informiert ist, als die behandelnden Ärzte in Praxen und Krankenhäusern vor Ort.

 

 

 

 

Meine Erkrankung führte mich nach München, dass war erst der Anfang, zu einem neuen Vertständnis meiner Erkrankung. 

 

Heute bin ich dankbar, auch wenn der Weg häufig sehr steinig war und manchmal immer noch ist. Dass ich ein Stück weit meine Gesundheit selbst mit bestimmen kann. Denn durch mein heutiges Wissen, Vertrauen und Besserung meiner Symptome kann ich mein Leben anders gestalten als vor vielen Jahren. 

 

Mein Wunsch ist es, dass es eine ganzheitliche Medizin gibt. Dass Schulmedizin und Naturheilkundler gemeinsam beraten, den Menschen helfen, einen Weg zur Besserung ihrer Symptome zu finden.

 

Ich habe leider keinen Mediziner gefunden, der mir mit allen meinen Beschwerden damals weiterhelfen konnte. Es ist ja eine Systemische Erkrankung, wie man heute weiß. Verständlicherweise kann nicht jeder alles Wissen. Aber es ist für einen Patienten sehr frustrierend, wenn er von einem Arzt zum nächsten geschickt wird und sich keiner zuständig fühlt.

Es erging meinem Vater ebenso, es hat mich sehr frustiert ihn damals so leiden zu sehen. Auch er hat sich vor 20 Jahren schon damit beschäftigt. Aber von uns hatte leider niemand  medizinische Vorkenntnisse. 

 

In der Hoffnung, dass meine nachfolgende Generation nicht 

dasselbe erlebt, werde ich versuchen mich weiter zu bilden und anderen Mut zu sprechen! Es gibt immer einen WEG!